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Warum ich die Arbeit mit der Gyrokinesis®-Methode liebe
„Gyrobittewas? Habe ich noch nie gehört.“ Damit bist du nicht allein. Der „GyroChinese“ (Worterfindung einer Klientin, die sich genauso wie ich am Anfang „Gyrokinesis“ nicht merken konnte) hat leider noch nicht die Reichweite der Gyros.
Und das obwohl „er“ genauso appetitlich aussieht und dazu noch sehr gesund ist. 😉 Ich hoffe, das ist nur eine Frage der Zeit. Denn diese Bewegungsmethode hat mindestens so viele Fans wie die berühmte Fleischspezialität verdient.
Die GYROKINESIS®-Methode ist ein ganzheitliches Bewegungskonzept mit Elementen von Yoga, Pilates, Tai-Chi und Tanz. Der Name ist zwar kein Ohrwurm, bringt es jedoch ziemlich genau auf den Punkt:
gyro = Kreisel (griech.); Aussprache /d͡ʒairo/ (engl.)
kinesis = Bewegung (griech.)
Mit kreisenden, fließenden, dreidimensionalen Bewegungen wird der Körper von Kopf bis Fuß gelöst und aufgerichtet. Die Wirbelsäule (die Achse des Kreisels) wird in allen Bewegungssequenzen aktiv mit einbezogen und gleichzeitig gut geschützt.
Die Methode wurde in den 70-ern Jahren von Juliu Hovrath in den USA entwickelt (daher auch die englische Aussprache).
Aufgrund mehrerer Verletzungen musste er seine erfolgreiche Karriere als Profi-Tänzer früh aufgeben. Daraufhin zog er sich für mehrere Jahre zurück auf der St. Thomas Insel . Dort widmete er sich sechs Jahre lang seiner Meditation- und Yogapraxis. Er lebte in einer kleinen selbstgebauten Hütte, beobachtete die Bewegungen in der Natur und experimentierte am eigenen Körper. Auf die daraus entstandenen Erkenntnissen baut sein Bewegungssystem, heute als die GYROKINESIS®-Methode bekannt, auf.
Eine andere Trainings-Option bietet das GYROTONIC® – System an. Dort wird nach denselben Prinzipien an Geräten trainiert. Selbstverständlich hat Juliu Hovrath auch diese Geräte selbst designt und ihre ersten Ausführungen “gebastelt”. Er entwickelt bis heute seine Methoden weiter und bietet Kurse für die Trainer-Community weltweit.
Zwei Jahre nach meinem Bandscheibenvorfall in der LWS ließ ich mich zu einer Probestunde überreden.
Davor war ich skeptisch und verzweifelt, mein Körper – unbeweglich und fest wie ein Stein. Alles, was mir bis Dato bewegungstechnisch Spaß machte und eigentlich gut für meinen Rücken sein sollte, war anstrengend und tat weh. Damit meine ich keinen Leistungssport, sondern sanfte Aktivitäten wie Yoga, Radeln, Schwimmen und Wandern. Wie soll also so ein Mischmasch irgendetwas bewirken? Dann auch noch die meiste Zeit im Sitzen?!
Ich hatte nichts zu verlieren, also probierte ich es aus. Drei Monate später war ich in der Trainer-Ausbildung.
Dabei war mein erstes Training weder spektakulär, noch hatte ich danach etwas besonderes gespürt (außer einem Muskelkater am nächsten Tag). Es fühlte sich einfach gut an und machte Lust auf mehr. Liebe geht eben auch schlicht. 😉
Das steigert meine Motivation enorm, denn es macht es so einfach anzufangen. Ich muss weder irgendwohin, noch mir teure Geräte, Rollen o.ä. kaufen. Ich nehme einfach einen Hocker oder Stuhl, auf dem ich aufrecht sitzen kann, und lege los. Wenn ich unbedingt ein paar Übungen auf dem Boden machen möchte, liegt meine Matte sowieso in unmittelbarer Nähe meines Arbeitsplatzes. 😉
Das geht übrigens auch im Urlaub. Zugegeben gibt es nicht in jeder Ferienwohnung oder in jedem Hotel einen solchen Stuhl oder Hocker. Ich frage trotzdem immer nach, denn man weiß nicht, was beispielsweise in einer Abstellkammer rumsteht. Oft habe ich Glück. Und wenn nicht, muss ich leider leider auf das Sitz-Training im Urlaub verzichten. 😉 Meine Reisematte habe ich trotzdem immer dabei, denn sie passt sogar ins Handgepäck.
Das GYROKINESIS®-Training ist für mich ein All inkl.- Erlebnis: ich kann mit wenig Aufwand viel erreichen und fühle mich währenddessen und danach sehr wohl. Mein Körper wird mit jeder Bewegung gleichzeitig eingeweicht, gedehnt und gestärkt:
Als Sportmuffel, Bandscheiben-Patientin und Kreative kann ich mit klassischen Dehnübungen, Ausdauer- und Krafttraining wenig anfangen. Ich bewege mich gern und brauche keine externen Motivationstreiber, die an Leistung, Belohnung oder konkreten Ergebnissen etc. geknüpft sind. Druck, Schmerz und Langeweile haben deshalb keinen Platz in meiner Körperarbeit.
Nach dem GYROKINESIS®-Training fühle ich mich wie nach einer Ganzkörpermassage: angenehm durchgeknetet, ein bisschen müde und trotzdem voller Energie und gut drauf. Wie ist das möglich? Dass Bewegung glücklich macht und dass bewusste Atmung beruhigt, ist wohl kein Geheimnis.
Bei der GYROKINESIS®-Methode werden Atemmuster sogar direkt in die Übungen eingebaut. Bewegung und Atmung sind im ständigen Zusammenspiel und werden miteinander koordiniert. Dadurch wird der Parasympathikus (unser Entspannungsnerv) stimuliert. Das ist spätestens nach dem Training deutlich spür- und sichtbar. Ich beobachte es bei mir selbst und bei meinen Klientinnen. Irgendwann werde ich ein Vorher-Nachher-Foto machen, denn die gelösten, strahlenden Gesichter sagen mehr als Tausend Worte…
Ganzheitlich wird bei der GYROKINESIS®-Methode groß geschrieben und äußert sich auf mehreren Ebenen:
Ich liebe Yoga, aber nach meinem Bandscheibenvorfall waren mir auch die sanften Varianten zu statisch. Pilates finde ich cool, aber es braucht bei mir viel Überzeugungsarbeit. Mit der GYROKINESIS®-Methode kann ich einige Übungen aus beiden Systemen machen: etwas abgewandelt, mit entsprechender Vorbereitung und dreidimensional. (D.h. dass die Bewegungen gleichzeitig auf mehreren Körperebenen stattfinden. Z.B. oben-vorne-rechts). Das verbessert meine Koordination und mein räumliches Empfinden. Ich merke es unter anderem daran, dass ich mich viel weniger im Alltag stoße und so gut wie keine blauen Flecken mehr habe. 😉 Ganz nebenbei macht die Dreidimensionalität auch das Training viel dynamischer und spannender.